Stellen Sie sich vor: Sie sind verheiratet, aber morgens im Badezimmer herrscht Stille. Keine Rasierer auf dem Waschbecken, kein „Wo ist mein Bademantel?“, kein genervter Blick, wenn Sie um 6:45 Uhr den Föhn einschalten.
Stellen Sie sich vor: Sie sind verheiratet, aber morgens im Badezimmer herrscht Stille. Keine Rasierer auf dem Waschbecken, kein „Wo ist mein Bademantel?“, kein genervter Blick, wenn Sie um 6:45 Uhr den Föhn einschalten. Denn Ihr Mann… wohnt in einer anderen Wohnung. Und Sie – in Ihrer eigenen. Und das ist keine Krise, sondern eine bewusste Entscheidung. Lernen Sie die Gäste-Ehe kennen, die neue Form des Zusammenlebens im Zeitalter von persönlichen Grenzen und emotionalem Komfort.
Moderne Frauen fürchten das Wort „anders“ nicht mehr. Wir müssen nicht „Hüterinnen des Herdfeuers“ sein, wenn das Herdfeuer nur Chaos, Erschöpfung und „er hat schon wieder die Zahnpastatube nicht zugedreht“ bedeutet. Heute wollen wir Liebe, Leidenschaft, Unterstützung – aber ohne Selbstaufgabe. Ohne uns im Alltag aufzulösen. Und genau darum geht es bei der Gäste-Ehe.
Es ist keine „offene Beziehung“ und kein „jeder macht seins“. Es ist eine Partnerschaft, in der Liebe und Nähe existieren, aber das Zusammenleben keine Pflicht, sondern eine Option ist. Man kann zusammen sein, wann man will – und getrennt, wenn man es braucht.
Die Gäste-Ehe passt besonders zu denen, die genug von Alltagsstreit haben, persönlichen Freiraum schätzen, unterschiedliche Lebensrhythmen haben oder einfach die Frische in der Beziehung bewahren wollen.
Man trifft sich aus beiderseitigem Wunsch, nicht nach Plan. Jeder hat seine Komfortzone, seine Rituale, seinen eigenen Lebensrhythmus.
Das ist das ideale Modell für Menschen, die:
Einer der größten Vorteile: die ewige „erste Phase“ der Beziehung. Man vermisst sich wieder. Man bereitet sich auf Dates vor. Man ärgert sich nicht darüber, dass er die Tasse nicht gespült hat – weil man nur eine hat, und die ist sauber.
Die Gäste-Ehe verlängert die Schmetterlingsphase. Man trifft sich aus Wunsch, nicht aus Gewohnheit. Das spürt man im Körper und im Herzen.
Nachteile? Ja, die gibt es.
Erstens: Wenn man krank ist, wird man nicht umarmt – es sei denn, man bittet darum. Zweitens: „Ruf an, wenn du was brauchst“ ist nicht dasselbe wie „Ich bin bei dir“.
Drittens: Die Gesellschaft ist noch nicht bereit. Die Mutter wird fragen: „Habt ihr Streit?“ Die Freundin wird urteilen: „Das ist doch keine richtige Familie.“ Man muss sein Recht verteidigen, glücklich zu sein – auf die eigene Art.
Und außerdem – es ist nicht billig. Zwei Wohnungen, zwei Kühlschränke, zwei Internetanschlüsse. Aber mal ehrlich: Für psychologischen Komfort geben wir oft noch mehr aus – zum Beispiel für Therapien nach dem Stress des Zusammenlebens.
Die Gäste-Ehe ist nicht immer für immer. Manchmal dient sie dazu, eine Krise zu überstehen, das Interesse wiederzufinden, zu klären, ob man zusammenbleiben möchte. Und manchmal ist sie eine neue Stabilität. Solide, reif, erwachsen.
Und lassen Sie sich nicht verunsichern, weil es nicht „wie bei allen“ ist. Bei allen ist es unterschiedlich. Bei Ihnen – aus Liebe.
Und Liebe, wie wir wissen, lebt nicht nach Schablonen. Sie lebt im Herzen.
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